Tracheostomaversorgung

Die operative Eröffnung der Trachea (medizin. Begriff für Luftröhre) wird "Tracheotomie" genannt. Dieser Eingriff kommt in Notfallsituationen oder bei unkomplizierten anatomischen Halsverhältnissen zum Einsatz.

Einige Erkrankungen des Kopf- Hals- Bereiches, wie beispielsweise Operationen bösartiger Tumoren des Kehlkopfes (Larynx) und des Rachens (Pharynx) oder Zustand nach schweren Schädel- Hirntraumata, Schlaganfällen oder Hirnblutungen führen zu Schluckstörungen oder Atemwegsbehinderungen. Solche Störungen erfordern dann die operative Anlage eines Tracheostomas, d. h. einer dauerhaften Eröffnung der Luftröhre. Im Vergleich zur Tracheotomie ist eine Tracheostomie eine plastische, epithelisierte Öffnung der Luftröhre, die ein Zuwachsen des Stomas ("Öffnung") verhindert.

Während bei tracheotomierten Patienten der Wechsel von Trachealkanülen nur von Ärzten und versierten Krankenpflegern durchgeführt werden darf, können kehlkopflose oder kehlkopfteiloperierte Patienten diesen Kanülenwechsel nach Einweisung selbstständig durchführen. Auch Angehörige können dazu angeleitet werden. Kanülen sind notwendig, um mit dem Zustand der Tracheotomie/ Tracheostomie eine Stimmfunktion zu erreichen oder auch das Eindringen von Nahrung in die Luftröhre bei einer gestörten Schluckfunktion zu verhindern.

In Abhängigkeit von Wundheilungsprozessen, dem Ausmaß einer Operation und individuellen anatomischen Voraussetzungen kann ein Tracheostoma mit einer standardisierten Trachealkanüle nicht ausreichend versorgt werden, weil es beispielsweise unter dem Kanülenschild zu einem Luftaustritt kommt.

In solchen Fällen wird eine individuelle Tracheostoma-Epithese erforderlich.
Die Fixation kann hierfür mit Kanülenbändchen, mittels medizinischem Hautkleber oder mit Hinterschneidung realisiert werden.

Wir bieten Ihnen in einem Team bestehend aus erfahrenen Fachleuten hier eine entsprechenden Problemlösung an:

• Abdrucknahme des Tracheostomas durch den Anaplastologen in Zusammenarbeit mit einem HNO-Facharzt
• Anfertigung der individuellen Tracheostoma-Epithese
• Anpassung der Epithese durch den Anaplastologen in Zusammenarbeit mit einer Logopädin
• Üben des Handlings und Sprechens mit der Tracheostoma-Epithese durch die Logopädin
  
• Angebot der Beratung und Versorgung mit notwendigen Hilfs- und Übunsmaterialien, angepasst auf den individuellen Bedarf
  

Mathias H. Schneider